Der Himmel im März 2024

Der Himmel im März 2024
BildDer Himmel im März 2024

Der Sternenpodcast März 2024

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - wir führen Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen – jeden Monat neu und kostenlos.

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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Endlich Frühling – das Sommerhalbjahr beginnt

Im März nimmt die dunkle Jahreszeit ihr Ende. Anfang Februar zählten wir in Hamburg noch etwas weniger als neun helle Stunden, wenn der März beginnt, werden es knapp elf Stunden sein und zum Osterfest am Monatsende sogar rund 13 Stunden. Gleichzeitig stellen wir am 31. März unsere Uhren wieder um eine Stunde vor auf Sommerzeit, um das Tageslicht besser ausnutzen zu können. „Das helle Sommerhalbjahr bricht an und alle Zeichen stehen auf Frühling“, sagt Dr. Björn Voss. „Die neue Jahreszeit wird am 20. März von der Tag-und-Nacht-Gleiche eingeläutet, wenn die Sonne den Himmelsäquator überquert und ihr Zenitstand von der Süd- auf die Nordhalbkugel wandert. Nun halten sich fast überall auf der Welt Tag und Nacht die Waage – wir erleben jeweils zwölf helle und dunkle Stunden. Die einzige Ausnahme bilden die Pole. Denn hier steht die Sonne zu dieser Zeit direkt auf dem Horizont – es ereignet sich ein andauernder Sonnenaufgang bzw. -untergang.“

Wir verdanken unsere Jahreszeiten der Neigung der Erdachse. Denn durch diese ist während einer Sonnenumrundung für einige Monate die Süd- und für einige Monate die Nordhalbkugel unseres Planeten zur Sonne hin geneigt, was Einfluss auf die Tageslänge und die Mittagshöhe der Sonne nimmt. Nach der Tag-und-Nacht-Gleiche nimmt die Anzahl der hellen Stunden stetig zu – bis zur Sommersonnenwende am 20. Juni, dem astronomischen Sommeranfang.

Ostermond

In weiter westlich gelegenen Gebieten ereignet sich zum Vollmond am 25. März eine Halbschattenfinsternis. Hierzulande müssen wir leider auf das Naturschauspiel verzichten. Trotzdem können wir uns über den ersten Vollmond des Frühlings freuen, der umgangssprachlich auch Frühlingsvollmond oder Ostermond genannt wird. Denn traditionell wird am darauffolgenden Sonntag das christliche Osterfest gefeiert. Dies geht zurück auf Überlieferungen des Neuen Testaments zur Auferstehung Jesu. Der Ostersonntag fällt in diesem Jahr also auf den 31. März.

Sichelmond und Planeten

Auch bevor uns der Frühlingsvollmond zum Monatsende das Osterfest beschert, schenkt er uns im März viele schöne Momente. „Am Abend des 13. März, gegen 19:30 Uhr, steht der Mond eindrucksvoll bei Gasgigant Jupiter am westlichen Himmel. Einen Tag später, am 14. März, sehen wir die fast liegende Mondsichel gegen 20:30 Uhr zwischen Jupiter und dem offenen Sternhaufen der Plejaden im Stier. Für mich sind dies die schönsten Anblicke des Monats“, sagt Dr. Voss. „Gegen 19:15 Uhr am gleichen Abend haben geübte Beobachtende außerdem die Gelegenheit, leicht schräg unterhalb von Mond und Jupiter einen Blick auf den scheuen Merkur zu werfen. Allerdings versteckt er sich nur knapp über dem Westhorizont und lässt sich am besten bei freier Sicht und mit einem Fernglas aufspüren. Tatsächlich erreicht der innerste Planet unseres Sonnensystems im März seine beste Abendsichtbarkeit des Jahres – genaugenommen am 22. März, wenn das Wetter mitspielen sollte.“

Anders als Merkur sticht uns Gasriese Jupiter unübersehbar ins Auge. Allerdings verkürzt sich die Sichtbarkeitsdauer des „Königs der Planeten“ dramatisch. Sinkt er Anfang des Monats noch gegen 23:30 Uhr unter den Horizont, verabschiedet er sich zum Monatsende bereits kurz nach 22 Uhr und Ende April schließlich gänzlich vom Abendhimmel. Im Gegensatz dazu gibt Venus bereits im März ihre finale Vorstellung als Morgenstern. „Bis wir wieder einen Blick auf unseren strahlenden Nachbarplaneten werfen können, müssen wir uns bis zum kommenden August gedulden. Dann präsentiert sich uns Venus allerdings als Abendstern“, so Dr. Voss weiter.

Mond und Frühlingssterne

Als ob er das Winterhalbjahr verabschieden wollen würde, steht der Mond am 19. März noch einmal bei Pollux in den Zwillingen. Schließlich gehört der rötliche Stern zur markanten Formation des Wintersechsecks, dessen auffällige Sterne im März nicht mehr komplett auf der Himmelsbühne vertreten sind. Mittlerweile haben sich alle typischen Wintersternbilder in den Westen verzogen und machen den Frühlingssternbildern Platz für ihren großen Auftritt.

So sehen wir den Mond am 22. März bei Regulus im Löwen. Dieser gilt als prächtiges Leitsternbild der noch jungen Jahreszeit. Sein Rumpf wird von einem großen Sternentrapez geformt, während ein kleines Trapez seinen Kopf bildet. Manche sprechen auch von einer Sichel. Im Südosten können wir außerdem die Jungfrau ausmachen. Sie ist das zweitgrößte Sternbild an unserem Himmel und gehört wie der Löwe zu den typischen Frühlingssternbildern. Ihr Hauptstern Spica befindet sich im März noch recht nah am Horizont. In der Nacht vom 26. auf den 27. April erhält der bläuliche Stern Besuch vom noch immer recht vollen Mond. Tief im Osten zeigt sich im März zudem Arktur im Bärenhüter (Bootes). Somit können wir nun erstmals in diesem Jahr das komplette Frühlingsdreieck am Firmament ausmachen.