Der Himmel im Oktober 2021

Der Himmel im Oktober 2021
BildDer Himmel im Oktober 2021

Der Sternenpodcast Oktober 2021

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.

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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Von Venus zu Jupiter

Immer früher bricht die Nacht herein und es lohnt sich, bereits in der Abenddämmerung den Blick nach Südwesten zu richten. Dort taucht nach Sonnenuntergang der helle „Abendstern“ auf - unser Nachbarplanet Venus. Venus verbessert ihren Abendauftritt in diesem Monat, denn sie nähert sich unserer Erde - von 132 auf 98 Millionen Kilometer Entfernung. Dadurch wird sie heller und kann trotz ihrer horizontnahen Stellung kurz nach Sonnenuntergang etwa eine halbe Stunde lang gut gesehen werden. Unbedingt vormerken sollte man sich den Samstagabend, 9. Oktober, um gegen 19 Uhr die Begegnung Mond-Venus zu erleben. Rechts über dem hellen Abendstern prangt die schlanke Sichel des zunehmenden Mondes. An den darauf folgenden Abenden schleicht die Mondsichel dann entlang des Südhorizontes ostwärts - Richtung Saturn und Jupiter, dem „König der Planeten“. Er ist bereits in der Abenddämmerung über dem Südosthorizont zu finden. Sobald es etwas dunkler wird, zeigt sich - etwa eine Handspanne rechts von Jupiter auch der Lichtpunkt des Saturn.
Am 14. Oktober hat der Mond den Saturn überholt und bildet mit den beiden Riesenplaneten im Sternbild Steinbock ein schönes Dreigestirn, bevor er am 15. Oktober schließlich unterhalb von Jupiter vorbei zieht.
 

Vom Sommerdreieck zum Herbstviereck

Die hellen Sterne rund um die sommerliche Milchstraße stehen nur noch zu Beginn der Nacht hoch am Himmel und haben sich spätabends bereits nach Südwesten verlagert - während sich im Osten die ersten hellen Sterne des Winters ankündigen. Das auffällige „Sommerdreieck“ mit den Sternen Wega (im Sternbild Leier), Deneb (im Schwan) und Atair (im Adler) ist bereits nach Südwesten gerückt. Durch das Sommerdreieck zieht das Lichtband der Milchstraße hoch über unseren Kopf - hinauf zum Himmels-W und weiter zum Osthorizont. Dort, über dem Osthorizont, funkeln Capella im Fuhrmann und der rötliche Aldebaran im Stier und die Sternengruppe der Plejaden - das „Siebengestirn“. 
Hoch im Süden dominiert das „Herbstviereck“. Drei Sterne gehören dabei zum Sternbild Pegasus. Der vierte, nordöstlichste Stern,  ist der Hauptstern „Alpha“ im Sternbild Andromeda. 
Südlich davon „versteckt“ sich der Planet Neptun im Sternbild Wassermann. Man kann ihn nur mittels detaillierter Aufsuchkarten und unter Zuhilfenahme von Fernglas oder Fernrohr entdecken. Auch Uranus ist nicht weit davon zu finden, nämlich im Sternbild Widder, östlich des Herbstvierecks. 

Von Orion zu Sirius und Merkur

Das prächtige Wintersternbild Orion mit seinen markanten 3 Gürtelsternen taucht nun bereits kurz nach Mitternacht im Osten auf, gefolgt von Prokyon, dem Hauptstern im Kleinen Hund. Zu Beginn der Morgendämmerung, gegen 6 Uhr morgens, funkelt dann der helle Sirius bereits in seiner größten Höhe im Süden. Zu diesem Zeitpunkt erscheint am Osthorizont Merkur. Haben Sie diesen scheuen, sonnennahen Planeten schon einmal gesehen? Hier ist Ihre Chance, denn der nach dem römischen Götterboten benannte Merkur hat ab dem 20. Oktober seinen besten Auftritt in diesem Jahr in der Morgendämmerung. Bis zum Monatsende kann man Merkur am Westhorizont für wenige Minuten als Lichtpunkt aufstöbern - etwa eine Dreiviertelstunde vor Sonnenaufgang, bevor er in der zunehmenden Tageshelle verblasst.