Der Himmel im Januar 2021
Der Sternenpodcast Januar 2021
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.
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Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Winterkälte trotz Sonnennähe
Am 2.Januar um 14 Uhr 50 MEZ durchwandert unsere Erde nicht etwa den sonnenfernsten, sondern den sonnennächsten Punkt ihrer elliptischen Bahn um die Sonne. „Nur“ 147,1 Millionen km trennen uns jetzt vom wärmenden Tagesgestirn – während Anfang Juli, im Sommer, die Distanz zur Sonne 152,1 Millionen km beträgt. Dennoch sind die Nächte nicht nur lang, sondern auch kalt, da unsere Sonne die Nordhalbkugel der Erde unter einem sehr flachen Winkel beleuchtet.
Der Wolfsmond
Aus dem Sternbild Steinbock leuchtet die Sonne Ende Januar ins genau gegenüberliegende Sternbild Krebs. Dort steht der Mond am 28. Januar, genau um 20 Uhr 16 MEZ, unserem Tagesgestirn am Himmel diametral gegenüber - als erster Vollmond im neuen Jahr Dieser zweite Vollmond des Winters, wurde von Naturvölkern Nordamerikas auch „Wolfsmond“ genannt, da zu dieser Zeit die Wölfe, draußen vor den Siedlungen und Dörfern, heulten. Für uns ist dieser „Wolfsmond“ ein besonderer nächtlicher Genuß, wenn er eine schneebedeckte Winterlandschaft geradezu magisch beleuchtet.
Mars führt die winterliche „Sternenarmada“ an
Sobald es abends dunkel wird, sehen wir hoch am Himmel über der Südrichtung den Planeten Mars, der bereits Anfang Januar vom Sternbild der Fische in den Widder weiterzieht. Obwohl er schon deutlich schwächer geworden ist, da er gegenüber unserer schneller um die Sonne laufenden Erde nun immer weiter zurückfällt, ist sein ruhiges, gelb-rötliches Leuchten auch im Januar noch recht auffällig. Er ist der einzige Planet, den wir nun nachts mit bloßem Auge sehen können, denn nach dem Rückzug von Jupiter und Saturn vom Abendhimmel, verschwindet auch der „Morgenstern“ Venus im Glanz der Sonne. So wird Mars gleichsam zum „Anführer“ einer ganzen „Armada“ heller Fixsterne, die östlich von ihm bis Mitternacht aufmarschieren und zur Himmelsmitte steigen. Es sind ferne, leuchtkräftige Sonnen, die rund um das wohl schönste Sternbild des Himmels – den Orion - sich tummeln. Der legendäre Jäger der griechischen Mythologie, ist mit seiner auffälligen Kette aus drei gleichhellen Gürtelsternen nicht zu übersehen. Verlängern wir die Kette der 3 Gürtelsterne Richtung Südosthorizont, so treffen wir auf den hellsten Fixstern an unserem Nachthimmel - Sirius im Sternbild „Großer Hund“. Ziehen wir umgekehrt eine Linie von Sirius über die Gürtelsterne des Orion nach „rechts oben“, so landen wir beim Kopf des Tierkreissternbilds Stier - mit dem rötlichen Aldebaran, der uns wie ein „zwinkernder“ Bruder des weiter rechts von ihm stehenden Mars erscheint.
Am 21. Januar zeigt sich übrigens der zunehmende Halbmond mit Mars am Abendhimmel als wunderschönes Paar.
Großer Wagen und Himmels-W
Die 7 Sterne des „Großen Wagen“ finden wir nun typisch für die Jahreszeit halbhoch am Himmel im Nordwesten. Die drei Deichselsterne sind steil nach unten zum Horizont gerichtet denn der Große Wagen klettert in kommenden Stunden mit den Kastensternen voran immer höher. Verlängern wir die beiden hinteren, am höchsten stehenden Kastensterne etwa 5 mal nach links, so stoßen wir - in etwa gleicher Höhe über dem Horizont wie der Wagenkasten – auf den Polarstern, der uns die Nordrichtung anzeigt. Weiter „links“, im Nordwesten, stoßen wir auf die Zickzacklinie des „Himmels-Ws“ das von den hellsten Sternen der Kassiopeia gebildet wird. Beide Sternfiguren sind die ganze lange Winternacht am Himmel.
Ein Artikel von Prof. Thomas W. Kraupe, Astronom und Direktor des Planetarium Hamburg