Der Himmel im August 2020
Der Sternenpodcast August 2020
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos.
Hier können Sie den Podcast bequem über Soundcloud, Spotify oder iTunes anhören oder die mp3-Audio-Datei direkt herunterladen.
Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Planetenpaar mit Mondkugel
Jupiter und Saturn, die beiden größten Planeten unseres Sonnensystem dominieren als auffälliges Paar den Abendhimmel bis Mitternacht. Zu Monatsanfang und gegen Ende des Monats zieht auch der Mond an den beiden Planeten im Sternbild Schütze vorbei und bildet mit ihnen ein spektakuläres Trio. In der Vollmondnacht vom 3. auf den 4.August steht der Mond die ganze Nacht links neben dem Planetenpaar im Sternbild Steinbock.
Sommerdreieck und Milchstraße
Hoch über unseren Köpfen funkelt ein heller bläulich-weißer Stern. Es ist die Wega im Sternbild Leier. Wega ist der hellste Stern im riesigen „Sommerdreieck“. Fast ebenso hoch wie Wega, steht „links“ (also östlich) von ihr der Stern Deneb im Schwan - während unterhalb der Beiden der etwas schwächere Atair die Südspitze des Sommerdreiecks markiert, die ungefähr Richtung Jupiter-Saturn weist. Die Milchstraße zieht sich durch das Sommerdreieck südwärts und die hellsten Regionen liegen für uns horizontnah - gleich rechts von Jupiter im südlichen Sternbild Schütze.
Planetenreigen nach Mitternacht
Wie eine überdimensionale Vorfahrtstafel steht das „Herbstviereck“ abends über dem Osthorizont. Unterhalb davon, im Sternbild Fische taucht bereits vor Mitternacht der rote Planet Mars auf, der nun immer heller leuchtet und nach Mitternacht bereits höher steht. Als strahlender „Morgenstern“ taucht gegen 3 Uhr morgens auch Venus im Nordosten aus dem Horizontdunst auf. Unser innerer Nachbarplanet ist so hell, dass er auch noch in der beginnenden Taghelle zu sehen ist - fast bis Sonnenaufgang. Auch alle anderen Planeten stehen nach Mitternacht am Himmel: Versierte Beobachter finden zwischen Mars und Venus im Sternbild Widder den Planeten Uranus und unterhalb des Herbstvierecks im Sternbild Wassermann den fernen Neptun. Und zwischen Jupiter und Saturn können „Profis“ sogar den Zwergplaneten Pluto erjagen. Nun fehlt nur noch der sonnennahe Merkur, der allerdings erst gegen 4 Uhr morgens aufgeht und nur in den ersten Monatstagen knapp über dem Nordosthorizont gesichtet werden kann.
Ein Sternschnuppenfeuerwerk mit Mondschein
Die Erde kreuzt bei ihrem Umlauf um die Sonne jedes Jahr um den 11.August die Bahn des Kometen Swift-Tuttle und pflügt durch die von ihm zurückgelassene „Querstraße aus Staubteilchen“. Einige der in etwa hundert km Höhe über dem Erdboden verglühenden Partikel werden hell genug um auch über der Großstadt sichtbar zu werden. Verlängert man ihre glühenden Leuchtspuren zurück, so scheinen sie alle von einem Punkt im Nordosten, dem „Radianten“ im Sternbild Perseus an der Grenze zum „Himmels-W“ auszustrahlen. Daher ist dieser alljährliche Meteorschauer auch als „Perseiden“ bekannt. Die meisten Meteore wird man am Morgen des 12 August kurz vor Einsetzen der Morgendämmerung beobachten können. Leider aber wird das Licht des Halbmondes, der gegen Mitternacht bereits aufgeht, die diesjährige Show beeinträchtigen.
Ein Artikel von Prof. Thomas W. Kraupe, Astronom und Direktor des Planetarium Hamburg