Planetenglanz am Morgenhimmel
Das planetare Dreigestirn Saturn-Mars-Jupiter verleiht der zweiten Nachthälfte einen besonderen Glanz - und ganz besonders zwischen dem 19. und 21. Februar, denn dann steht Mars genau zwischen Saturn und Jupiter.
Der Sternenpodcast Februar 2018
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos. Hier können Sie die mp3-Audio-Datei direkt herunter laden. Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Kein Vollmond im Februar
Zu Monatsbeginn zeigt sich der noch immer fast kugelrunde, aber bereits abnehmende Mond noch spätabends im Sternbild Löwe. Im vergangenen Monat gab es zwei Vollmonde. Daher gibt es gewissermaßen als Ausgleich in diesem Monat gar keinen Vollmond - ein seltenes Ereignis, das im Durchschnitt nur rund alle zweieinhalb Jahre einmal eintritt. Am 15.2. ist Neumond, und der Mond zieht dann sogar vor der Sonne vorbei - es kommt zu einer partiellen Sonnenfinsternis, die aber bei uns nicht zu sehen ist, sondern nur rund um die Antarktis. Eine Woche später leuchtet der Mond als Halbmond wieder am Abendhimmel. In der letzten Woche des Februars zieht er am Abendhimmel als zunehmender Mond vom Sternbild Stier über die Zwillinge und den Krebs Richtung Löwe.
Venus taucht auf
An den letzten Februarabenden taucht Venus ganz allmählich in der Abenddämmerung auf. Zu Monatsbeginn geht Venus nur rund 20 Minuten nach der Sonne unter. Am Monatsende ist der Unterschied schon auf fast eine Stunde angewachsen - nun kann man gegen 19 Uhr - am Ende der bürgerlichen Dämmerung, wenn die Sonne erst 8 Grad unter dem Horizont steht - nach ihr Ausschau halten - ganz tief, lediglich 6 Grad über dem Westhorizont ist sie für ein paar Minuten zu entdecken.
Das Wintersechseck
Hoch über unseren Köpfen funkelt der helle Stern Capella im Fuhrmann auf. Er markiert den nördlichsten und daher eben höchsten Stern des „Wintersechsecks“, dessen funkelnde Pracht den gesamten südlichen Himmelsbereich einnimmt. Der südlichste Stern in dem Sternensextett des Winters ist ein strahlend heller Stern – heller als alle anderen. Er funkelt bläulich-weiß strahlend etwa eine Handspanne über der Südrichtung – es ist Sirius im Sternbild „Großer Hund“. Sirius ist nach unserer Sonne nicht nur der hellste Stern am Himmel, sondern mit fast 9 Lichtjahren Distanz in unseren Breiten sogar der nächstgelegenste. Längs der Linie von Sirius hoch hinauf zu Capella im Fuhrmann verläuft die winterlichen Milchstraße, die wir nur von einem dunklen Beobachtungsort in voller Pracht erkennen. Rechts und links der Milchstraße gibt es ein wahres Gipfeltreffen heller Sterne – allen voran das Prachtstück des Winters, die wohl schönste Sternenfigur überhaupt: Orion, der Himmelsjäger. Wir finden ihn „rechts“, also westlich der Linie Sirius-Capella auf halber Höhe im Südsüdwesten. Unübersehbar, fast wie ein Schmetterling wirkt seine Gestalt. Eine auffällige Kette von drei gleichhellen Sternen bildet den Gürtel des Jägers, jeweils zwei helle Sterne darüber und darunter die Schultern bzw. die Füße der Jägergestalt.
Ziehen wir eine Linie von Sirius über die 3 Gürtelsterne des Orion weiter nach rechts oben, also nach Westen, so treffen wir rechts über dem Orion auf Aldebaran, das rote Auge des Stiers, und darüber hinaus auf das kompakte „Siebengestirn“ – die Plejaden im Stier. Höher als Sirius im Süden funkeln Prokyon und das Zwillingspaar Castor und Pollux.
Erste Frühlingssterne
Halbhoch im Südosten ist bereits das zentrale Sternbild des Frühlings zu sehen – das Sternentrapez des Löwen mit Regulus. Unterhalb der Wagendeichsel – knapp über dem Ostnordosthorizont grüßt uns bereits ein heller, rötlicher Stern. Es ist Arktur im „Bärenhüter“. Der Sage nach treibt er den „Großen Bären“ – das ausgedehnte Sternbild, zu dem die 7 Wagensterne eigentlich gehören – vor sich her. Arktur wird in der zweiten Nachthälfte immer höher steigen.
Planetentrio am Morgenhimmel
Nach Mitternacht taucht der Riesenplanet Jupiter als hellstrahlender Lichtpunkt im Südosten herauf. Bis zum Beginn der Morgendämmerung steigt er in die Südrichtung und überstrahlt mit seiner Helligkeit alle anderen Gestirne der Nacht - mit Ausnahme des Mondes. Am Morgen des 8. Februar bietet sich ein schöner Anblick, denn der abnehmende Mond zieht knapp viereinhalb Grad nördlich an dem Riesenplaneten vorbei. Am nächsten Morgen wandert die Mondsichel dann bereits an Mars vorbei. Der schnellere Mars hat sich seit Januar von Jupiter ostwärts entfernt und ist ins Sternbild Skorpion vorgerückt. Mars geht Ende Februar um kurz nach 3 Uhr morgens auf - nur weniger als eine halbe Stunde früher als zu Monatsbeginn. Am 11. Februar zieht Mars am Stern Antares vorbei. Beide sind etwa gleich hell und beide haben eine rötliche Färbung. Der Name „Antares“ bedeutet auch soviel wie „Gegenmars“ oder „Rivale des Mars“. Noch ein weiterer Planet lugt am Ende der Nacht über den südöstlichen Horizont - es ist Saturn im Schützen. Zu ihm strebt Mars, der am Monatsende nur noch 17 Grad, also weniger als eine Handspanne (bei ausgestrecktem Arm) von ihm entfernt ist. Der Ringplanet taucht zu Monatsanfang erst ab 6 Uhr morgens auf - am Monatsende bereits kurz nach 4 Uhr. Am 11. Februar, gegen 6 Uhr morgens bietet sich ein schönes Bild, denn die schlanke MondSichel leuchtet neben Saturn.
Ein Artikel von Thomas W. Kraupe