Weihnachtlicher Mondschein und ein leuchtendes Planetenpaar
Am 21. Dezember um 17:28 Uhr Mitteleuropäischer Zeit wird der „Tiefpunkt“ der Sonne bei uns erreicht, sie erreicht den „südlichen Wendekreis“ und strebt danach wieder nordwärts. Hell und lang grüßt uns im Dezember der Mond. Bereits am 3. Dezember leuchtet er als Vollmond im Stier die ganze Nacht. Dort wo wir den Vollmond in langen Winternächten sehen, steht ein halbes Jahr später die Sonne an den langen Sommertagen. Bis zum 6. Dezember zieht er durch das „Wintersechseck“. Dieses rund um den Orion funkelnde Sternenoval fällt uns bereits abends über dem Südosthorizont auf.
Der Sternenpodcast Dezember 2017
Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos. Hier können Sie die mp3-Audio-Datei direkt herunter laden. Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.
Orion - Prunkstück der Winternächte
Das Sternbild Orion ist die wohl auffälligste Sternfigur des ganzen Himmels. Jeweils zwei helle Sterne über und unter dem Gürtel aus drei Sternen bilden die Schultern bzw. die Füße dieses „Himmelsjägers“, der manchen von uns vielleicht auch wie ein überdimensionaler „Schmetterling“ erscheinen mag. Hoch über dem Orion erreicht der Gürtel der Tierkreissternbilder seinen Gipfelpunkt - an der Grenze vom Stier zu den Zwillingen.
Geminiden - der Sternschnuppen-Schauer
Rund um den 13./14. Dezember ist aus dem Sternbild Zwillinge (lateinisch „Gemini“) ein Ansturm von Sternschnuppen zu erwarten: das Maximum der “Geminiden”, eines der stärksten Meteorschauer des Jahres. Staubteilchen des auseinanderbrechenden Asteroiden Phaeton verglühen dabei in unserer Lufthülle. Kein Mondlicht stört dabei rund um Mitternacht.
Der Aufstieg der Wagensterne
Charakteristisch für den Winter ist der Aufstieg der 7 Sterne des “Großen Wagens” im Nordosten: Mit den Kastensternen voran und einer immer steiler zum Horizont gerichteten Wagendeichsel klettert diese Sternenfigur bis in die Morgenstunden immer höher. Nach Mitternacht erscheinen im Osten auch bereits die typischen Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau, während im Westen das markante Herbstviereck zum Horizont sinkt.
Verfolgungsjagd Mars-Jupiter
Kurz nach 4 Uhr morgens betritt Mars am Ostsüdosthorizont die Himmelbühne. Anfang Dezember leuchtet er nur 3 Grad über Spica, dem hellsten Stern in der Jungfrau. Etwa zwei Stunden später folgt zu Monatsbeginn der Auftritt des Jupiter. Doch der viel heller als Mars leuchtende Riesenplanet schließt diese Lücke im Laufe des Monats: Ende Dezember geht Jupiter nur wenige Minuten nach Mars auf.
Am 13. Dezember steht der Mond zwischen Mars und Spica. Am nächsten Morgen tritt er zwischen Jupiter und Mars, am 15. ist der Sichelmond dann an Jupiter in der Waage vorbeigezogen. Am 21. Dezember erreicht auch Mars die Waage und rückt bis Jahresende immer näher an Jupiter heran. Doch er wird Jupiter in diesem Jahr nicht mehr ganz erreichen. Am Silvestermorgen sind sie noch etwa 3 Grad voneinander entfernt, und genau zwischen den beiden Planeten funkelt dabei auch noch der Alpha-Stern der Waage, der den Eigennamen „Zubenelgenubi“ trägt.
Merkur statt Venus
Venus hat ihre Rolle als „Morgenstern“ zu Ende gespielt. Aber schon Ende Januar wird sie auf der anderen Seite der Sonne als „Abendstern“ wieder auftauchen. Immerhin bietet uns ab 24. Dezember der winzige Planet Merkur einen Auftritt in der Morgendämmerung - allerdings bleibt der eher bescheiden: Zwischen 7 Uhr und 7:30 Uhr morgens kann man versuchen, Merkur nur wenige Grad über dem Südosthorizont zu sehen - bevor die helle Dämmerung ihn verschluckt.
Ein Artikel von Thomas W. Kraupe