• Der Sternenhimmel im Mai 2017

Riesen beherrschen die Nacht

Jupiter, der „König der Planeten", ist auch in den Mainächten der absolute „King“ , denn er ist auch weiterhin fast die ganze Nacht - mindestens jedenfalls bis gegen 3 Uhr morgens zu sehen. Jupiter stand im vergangenen Monat in Opposition zur Sonne und in Erdnähe. Im Mai ist er sogar noch leichter zu sehen, denn bereits in der Abenddämmerung leuchtet er im Südosten und erreicht Mitte des Monats schon gegen 22:30 Uhr seine größte Höhe im Süden. Besonders schön ist der Anblick in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai, denn dann zieht der zunehmende Mond nur 2 Grad nördlich an Jupiter vorbei.

Der Hamburger Abendhimmel im Mai 2017
BildDer Hamburger Abendhimmel im Mai 2017

Der Sternenpodcast Mai 2017

Ihr Audioguide für die Sterne. Ob zuhause mit der Sternkarte oder unterwegs unter freiem Himmel - Planetariumsdirektor Thomas Kraupe führt Sie zu den interessantesten Sternbildern und Himmelsereignissen - jeden Monat neu und kostenlos. Hier können Sie die mp3-Audio-Datei direkt herunter laden. Dieser Podcast des Planetarium Hamburg wird Ihnen in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt präsentiert - mit freundlicher Unterstützung unserer Audio-Partner Prime Time Studios und Audio Consulting Group.

Saturn

Ein weiterer Riesenplanet taucht gegen Mitternacht tief im Südsüdosten auf - der Saturn. Der Ringplanet läuft allmählich zu Höchstform auf, denn er nähert sich seiner Oppositionsstellung, die er allerdings erst im Juni erreichen wird. Saturn ist lange nicht so hell wie Jupiter, er zieht ja auch rund doppelt so weit entfernt seine Bahn um die Sonne. Besonders leicht ist er in der Nacht vom 13. auf den 14.Mai zu finden, wenn der abnehmende Mond ab Mitternacht knapp nördlich an ihm vorbeizieht. Mitte des Monats wechselt Saturn vom Tierkreissternbild Schütze zurück ins ausgedehnte Sternbild Schlangenträger. Der Schlangenträger stellt den griechischen Gott „Aesculapius“ dar, den Begründer der Medizin und Schiffsarzt der Argonauten. Er konnte sogar Tote wiederbeleben – was Pluto, den Gott der Unterwelt, so stark beunruhigte, dass er Zeus überzeugte, ihn unter die Sterne zu versetzen und ihn damit aus dem Weg zu räumen. Seine Gestalt zieht sich jetzt hoch hinauf in den Himmel - bis zum Sternbild Herkules. Kopf an Kopf begegnen sich die beiden riesenhaften Heldenfiguren. Ab Mitternacht ziehen Herkules und Schlangenträger als Giganten des Himmels weiter westwärts, zusammen mit Jupiter und Saturn - den Giganten des Sonnensystems.

Venus

In der immer heller werdenden Morgendämmerung tritt schließlich gegen 4 Uhr morgens noch der strahlend helle Planet Venus auf. Am 22. Mai gesellt sich die schmale Sichel des abnehmenden Mondes zum Morgenstern - ein prächtiges Bild vor Sonnenaufgang. Leider ist Venus südlicher als die Sonne im Tierkreis platziert und erreicht deshalb nur eine geringe Höhe, bevor sie im hellen Tageslicht verschwindet.

Merkur bleibt in diesem Monat unbeobachtbar. Mars verschwindet spätestens zur Monatsmitte im Glanz der Sonne. Doch mit Saturn, Jupiter und Venus ist der Mai allemal ein Wonnemonat für Planetenfreunde.

Ein Artikel von Thomas W. Kraupe